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Psycho-Blog vom 18.02.2010 - gegen 09.00 Uhr MEZ - Perma-Link

- Sinn und Unsinn von Rabatt-Aktionen -

Als Verbraucher freut man sich üblicherweise, wenn man bestimmte Waren preisreduziert angeboten bekommt. Ich meine damit keine "Preisreduzierungen" im Zusammenhang mit sogenannten "Mond(schein)preisen" oder ganz allgemein eine Deklarierung von Preisen als "günstig", sondern tatsächliche Preisreduzierungen relativ zum vorherigen und üblichen Preis für ein Produkt.

Aber die Rabatt-Medaille hat immer zwei Seiten. Auf der einen Seite steht der Nutzen für den Verbraucher, auf der anderen Seite der Nutzen und die Kosten für den Anbieter (Produzent, Vermarkter, damit verbundene Arbeitsplätze sowie Löhne und Gehälter).

Und hier stellt sich die Frage, ob und wie Preisreduzierungen überhaupt sinnvoll für einen Anbieter sind.

Was meint ihr dazu? Wie reagiert ihr selbst auf (regelmäßige) Preisreduzierungen?

Ich gehe zunächst einmal von mir selber aus:

Da ich jegliche Einkäufe selbst erledige und dabei nicht blind und ohne Gedächtnis durch die Gegend laufe, habe ich von vielen Produktkategorien bis hin zu spezifischen Produkten eine konkrete Preisvorstellung bzw. weiß häufig genau, was wie viel kostet.

Ich habe mir dabei angewöhnt, bestimmte Produkte nur dann zu kaufen, wenn diese preisreduziert angeboten werden. Es handelt sich dabei um Produkte, bei denen man sich quasi darauf verlassen kann, dass diese mehr oder weniger regelmäßig zu deutlich günstigeren Preisen verkauft werden, z.B. Kaffee und bestimmte Pralinensorten. Diese Produkte haben auch den Vorteil, dass man sie auch eine Zeit lang ohne Qualitätsverlust lagern kann.

D.h. ich kaufe diese Produkte fast nie zum üblichen Preis außerhalb eines Aktionszeitraums. Warum auch, wenn ich weiß, dass ich sie nahezu garantiert irgendwann günstiger bekommen kann?!

Bei anderen Produkten, die erfahrungsgemäß gar nicht oder nur sehr selten preisreduziert angeboten werden, greife ich dagegen dann zu dem Produkt, wenn ich es benötige und zahle den üblichen Preis.

Mit anderen Worten: Wenn ich als Verbraucher an Rabatte in bestimmten Bereichen gewöhnt bin, dann warte ich geradezu darauf.

Umgekehrt hat der Anbieter (Produzent, Vermarkter usw.) von mir weniger Gewinn, wenn er sich auf häufige Rabatte einlässt!


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Es gibt allerdings tatsächlich betriebswirtschaftliche Gründe, die für zeitweilige Preisreduzierungen sprechen:

- Sonderangebote bewirken keinen höheren Absatz, sondern dienen dem Zweck, dass Produkte schneller verkauft werden. Durch eine schnellere Räumung von Lagerbeständen können hierbei Kosten für das Lagern gespart werden.

- Sonderangebote sollen Konsumenten dazu bringen, alternative Produkte nicht in Erwägung zu ziehen (Verdrängungswettbewerb). Macht allerdings wenig Sinn bei annähernd gleich starken Wettbewerbern.

- Sonderangebote ermöglichen auch eine erste Bekanntschaft und erste positive Erfahrungen mit dem Produkt auf dem Wege von Probekäufen.

Auf der anderen Seite nimmt ein Unternehmen, das Rabatte gewährt, allerdings deutliche Nachteile in Kauf. Nun geht vermutlich nicht jeder Verbraucher so kalkulierend einkaufen wie ich es tue. Aber es ist zu berücksichtigen, dass eine Mehrheit der Konsumenten aus einem geringen Preis auch auf geringe Qualität schließt und Sonderangebote zwar zu kurzfristigen Marktanteilserhöhungen führen, aber langfristig die Qualität der Marke darunter leidet.

Kurzum: Als Kunde freue ich mich über (echte) Rabatte. Als Produzent und Vermarkter sollte man allerdings gar nicht erst damit anfangen. Preisnachlässe sollten demnach höchstens dann gewährt werden, wenn Restbestände eines Auslaufproduktes verkauft werden sollen oder wenn ein neues Produkt bekannt gemacht werden soll.

Ansonsten halte ich persönlich nur dann etwas von der Darbietung von Rabatten, wenn es sich um hübsche Blumenrabatten handelt




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Bisher 7 Kommentare


1. Kommentar von Trommlerin gepostet am 18.02.2010 / 10:06 Uhr:
Deine Vorgehensweise beim Einkaufen ist sinnvoll. Allerdings stelle ich es mir auch zeitaufwenig vor, den Markt so genau zu beobachten. Doch, du hast da sicher schon Routine. Liebes Grüßle ~ T

Anmerkung des Webmasters: Danke für Deinen Kommentar

Das ist allerdings nicht mit Aufwand verbunden, sondern passiert beim Einkaufen einfach so nebenbei

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2. Kommentar von Wilhelm Entenmann gepostet am 18.02.2010 / 11:32 Uhr:
Ich will die Rabattmarken und -heftchen wieder haben!
Das kommt dann zwar fast aufs gleiche wie bei Dir raus, aber man steht durch diese veraltete Technik doch immer irgendwie im Plausch mit der netten Kassiererin und kehrt deshalb gerne und häufig wieder, was so auch schon immer meine Großtante Hortense aus ihrem psychologischen Nähkästlein erzählt hat, während ihr Großneffe für diesen Effekt so akademische Kunstwörter kennt.
Alles klar?!


Anmerkung des Webmasters: Danke für Deinen Kommentar

Zu DDR-Zeiten gab es ja bei uns auch so etwas - die Konsum-Marken. Allerdings fand ich das etwas umständlich Heutzutage gibt es stattdessen Payback- und ähnliche Karten, die ich zum Teil auch nutze

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3. Kommentar von Eveline gepostet am 18.02.2010 / 13:05 Uhr:
Ich mach das auch so wie du, viele Dinge kauf ich wirklich mehr oder minder fast ausschließlich im Sonderangebot.
Morgen und übermorgen gibt es eine 25%-Rabattaktion auf Frischfleisch im S*par - nein, ich habe heut kein Fleisch gekauft, für 25% geh ich gern morgen nochmal los...
*ggg* ... und jetzt schauen, wieviel Platz im Tiefkühler ist

aufgesparte Huggels (extra für dich *g*), Eveline


Anmerkung des Webmasters: Danke für Deinen Kommentar

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4. Kommentar von Karin gepostet am 18.02.2010 / 16:00 Uhr:
Ich denke schon, dass echte Preisreduzierungen für Produkte zu einer Steigerung des Umsatzes für den Anbieter und / oder Hersteller führen kann, zumal dann in der Regel (wenn das Angebot stimmt, die Marke bereits bekannt ist und einen guten Ruf hat, oder der Kunde gar selbst bereits gute Erfahrungen mit dem Produkt bzw. ähnlichen Produkten gesammelt hat) mehr Menschen zum Kauf animiert werden. Gerade bei Produkten, wo das finanzielle und sonstige Risiko für den Kunden nicht so groß ist (also z. B. Lebensmittel, Pflegeprodukte und sonstige Verbrauchsgüter des täglichen Bedarfs; oder Medienprodukte, Bücher, CDs und DVDs).

Bei hochwertigen Artikeln, wie etwa technische Geräte, wird er dann wohl noch stärker abwägen, ob die Qualität dann immer noch zufrieden stellend ist, und es noch mehr mit anderen Angeboten vergleichen. Ich persönlich würde bei solchen, etwa technischen Produkten jedenfalls nicht "blind" in den Sonderangebots-Wühltisch greifen. Denn gerade bei technischen Produkten habe ich den Anspruch, dass diese Dinge auch langfristig zuverlässig funktionieren.

Stimmt, bei bestimmten Produkten kann man damit rechnen, dass sie irgendwann vergünstigt angeboten werden. Zum Beispiel bei saisonalen Genussartikeln wie Weihnachts-Süßigkeiten und Osterleckereien. Oder Klamotten zum Ende der jeweiligen Saison hin (auch wenn es den Schlussverkauf offiziell nicht mehr gibt, wird das doch noch - nachvollziehbarerweise - häufig von den Geschäften praktiziert). Aber auch gewisse Marken.

Bei bestimmten Produkten würde ich aber auch einen regelmäßig wiederkehrenden, dauerhaften Rabatt gut abwägen: Nämlich bei solchen, wo die Nachfrage generell nicht so hoch ist, sowie bei tatsächlich höherwertigen Produkten, wo ein andauernder Rabatt eher zu einem Verlustgeschäft werden könnte, da der Preis die Unkosten nicht mehr abgedecken würde. In solchen Fällen würde ich, wenn ich Anbieterin wäre, höchstens ausnahmsweise und gezielt Rabattaktionen durchführen. Zum Beispiel, um im Lager Platz für neue Artikel zu schaffen, oder um noch mehr Kunden anzulocken.

Ansonsten würde ich in solchen Fällen Rabattaktionen stets mit Bedacht durchführen. Denn wenn sich die Kunden erst an den günstigeren Preis gewöhnt haben, kann es passieren, dass sie irgendwann nicht mehr bereit sind, den tatsächlichen Wert der Ware zu bezahlen, bzw. diesen als zu teuer empfinden und sich dann wieder abwenden.

Das gilt meiner Ansicht nach nicht nur für materielle Produkte, sondern besonders auch für Dienstleisungen aller Art, bzw. immer, wenn es darum geht, die eigene Arbeitskraft zu "verkaufen".

LG Karin


Anmerkung des Webmasters: Danke für Deinen Kommentar

Ein gesteigerter Umsatz durch echte Preisreduzierungen lässt sich allerdings nicht nachweisen (außer vielleicht bei so Aktionen wie 3 für 2, aber ist hiermit nicht gemeint). Bei Technik sind die Anbieter ständig neuer Entwicklungen natürlich darauf angewiesen, ihre Produkte möglichst schnell loszuwerden. Insofern müssen dort Preise gesenkt werden - oder aber es wird nur nach Bedarf produziert und bei neuen Produkten eher jede Menge überflüssige Leistungsmerkmale hinzugefügt, die das Produkt wiederum teuerer machen.

Ein wichtiges Problem ist, dass das Image einfach leidet, wenn man seine Produkte zu billig darbietet. - An der Börse wird mehrheitlich auch eher bei steigenden Kursen gekauft als bei fallenden

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5. Kommentar von schlafmuetze gepostet am 18.02.2010 / 20:30 Uhr:
Lieber (?) Falk
Diese Rabattangebote haben einen völlig anderen Sinn. Sie sollen bewirken, das die Kunden regelmäßig in diesem Markt einkaufen.
Der Kaffee (z.B.) wird in so großer Menge eingekauft, das er auch vom Hersteller günstiger abgegeben werden kann. Die Verbrauchermarktkette könnte sich ja auch an die Kaffeekonkurrenz wenden, das ist der Druck, der aufgebaut wird! Allerdings, nach der Aufdeckung der letzten Preisabsprachen bei den Kaffeeröstern wird schon jeder seinen Reibach gemacht haben! Der Verbrauchermarkt verdient an den Produkten, die du zusätzlich kaufst. Und sie verdienen langfristig daran, das du öfter in diesen Markt gehst,weil er dir bekannt ist und du beim Kaffeekaufen zufällig entdeckt hast, dass das Shampoo dort auch günstig ist.
Besonders Familien sind gerngesehende Kunden: Der Zeitplan der Eltern ist enger, es werden viele Lebensmittel benötigt, sie müssen mehr mit dem Cent rechnen und sind darum interessierter an günstigen Angeboten; da ist der Einkaufswagen schwupp die wupp voll.
Der billige Kaffee gefärdet - zumindestens bei uns - wohl keine Arbeitsplätze, aber global gesehen ist das natürlich Ausbeutung. dessen sollte man sich immer bewußt sein.
Generell sind natürlich die Auswüchse der Billigartikel auch in Germany / Europa arbeitsplatzgefährdend. Es gibt zum Beispiel in Deutschland kaum noch Hersteller von Bekleidung, weil sie gegen die starke Konkurrenz aus Asien usw. keine Chance haben. Dort werden die Menschen "verheizt", denn es sind genug Arbeiter da. Es gibt eine Doku über "Levis Strauß" und darüber, wie sie ein Werk in Frankreich schließen, um dafür in Thailand oder Indonesien oder so ein Neues bauen... aber das führt jetzt zu weit....
Jeder muß sich im klaren sein, dass er Arbeitsplätze vernichtet, wenn er immer nur billig, billig einkaufen will. Das kann sich jeder ausrechnen, denn der Stundenlohn ist teuer. Maschinen sind billiger ... und Tunesier sind noch billiger. Darum werden die Krabben aus der Nordsee nach Tunesien zum pulen gebracht .. nebenbei mit einer ordentlichen Portion Gift besprüht, damit sie den langen Transport "frisch" überstehen .. und bei uns dann trotzdem noch billig mit Gewinn verkauft werden können So ist das.
Punkt
Grüßli ...
ach, ich kaufe auch immer ein Paket (12 Pfund) billigen Kaffee und wenn Katzenfutter im Angebot ist ... tja ..


Anmerkung des Webmasters: Danke für Deinen Kommentar

Natürlich muss man hier noch unterscheiden zwischen den Interessen eines Supermarkts (der verschiedenste Produkte im Angebot hat) und des Produzenten (der natürlich seine Produkte mit höchstmöglichem Gewinn absetzen möchte). So gesehen sind diese regelmäßigen Rabatte für ein bestimmtes Produkt zwar sinnvoll aus Sicht des Vermarkters aber doch kontraproduktiv für den Produzenten Und dass dieser Preiskampf kontraproduktiv für Arbeitsplätze sowie Löhne und Gehälter ist, hatte ich ja schon angedeutet

Übrigens ist Katzenfutter nur für Katzen da und nicht für die Versorgung der sonstigen Familie!!! ...

Wobei... letztens hatte doch so ein italienischer Koch etwas mit Katzenfleisch empfohlen... ...

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6. Kommentar von Viola gepostet am 19.02.2010 / 08:42 Uhr:
Ich weiss ja nicht, woher die Quelle ist, aus der Du diese wahrhaft wenigen Gründe für Rabatt - Aktionen genommen hast. Rabattaktionen sind nicht NUR eine Sache des Produzenten, sondern auch des Händlers. Gründe für Rabattaktionen sind nicht nur irgendwelche Umsatzsteigerungen oder Lagerräumungen. Wo Rabatt oder Preisreduzierung gewährt wird, kaufen Menschen in den meisten Fällen nicht nur den einen Artikel, sondern kaufen gleich den Rest Tagesbedarf vor Ort, was dann wieder dem Händler und somit den Zulieferern dient. Ausserdem kann man durch solche Aktionen Neukunden gewinnen, was dem Händler und dem Zulieferer dient. Und hier erwähne ich nicht die Sicherung von Arbeitsplätzen und die Sicherung von tariflich gezahlten Löhnen, die immerhin auch davon abhängen, wie gern der Kunde Preisrabatte, Reduzierungen oder Sonderaktionen annimmt und auch andere Produkte weiterhin kauft. Über Betriebsinterna darf ich nicht schreiben, aber eins ist mal sicher: Es gibt niemanden, der keinen Nutzen von Rabatten hat, sonst gäbe es solche Aktionen nicht wiederholt. Ich halte sehr viel von solchen Rabatt - und Sonderaktionen, aus beruflichen und privaten Gründen und ich freu mich richtig, wenn sich auch mal unsere älteren Kunden oder auch die alleinerziehende Mama das eine oder andere leisten kann, was sonst ein Tabu wäre.

Anmerkung des Webmasters: Danke für Deinen Kommentar

In meinem Beitrag habe ich die Perspektive des Konsumenten und des Produzenten betrachtet, die Perspektive des Händlers/Vermarkters habe ich bewusst außen vor gelassen. Aus Sicht des Produzenten, dessen Produkte regelmäßig "Opfer" von Rabatt-Aktionen sind, wirken sich diese jedenfalls nachhaltig negativ auf den Gewinn aus. Ich gebe Dir ansonsten diesbezüglich recht, dass es neben den Konsumenten noch andere Gruppen gibt, die von solchen Preisreduzierungen profitieren

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7. Kommentar von schlafmuetze gepostet am 21.02.2010 / 19:38 Uhr:
Ach .. .. eeecht ?
Und ich dachte, dass das Katzenfutter ... öörgs .. Gulasch ... äääh.
Naja, hat zum Glück keiner gemerkt.
Der italienische Koch ist dafür gefeuert worden !!!
Wir essen auch eigentlich lieber Hundefleisch ...
Grüßli zur neuen Arbeitswoche


Anmerkung des Webmasters: Danke für Deinen Kommentar

Achso Bloß gut, dass DU mich nicht bekochst!


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