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Psycho-Blog vom 30.07.2007 - gegen 15.00 Uhr MESZ - Perma-Link

- Tipps für ein entspanntes Reisen mit dem Auto -

Mein Beitrag über "Erlebnisorientiertes Autofahren" war ja selbst eher etwas erlebnisorientiert geschrieben.. - Ich habe mir gedacht, euch zu diesem Thema noch einen fundierten Beitrag mit konkreten Handlungstipps zu präsentieren

Als wissenschaftlichen Aufhänger für den Beitrag möchte ich das Belastungs-Beanspruchungs-Konzept verwenden und dabei v.a. auf kurzfristige psychische Fehlbeanspruchungen eingehen. Dieses Konzept ist auch Gegenstand einer europäischen Norm (DIN EN ISO 10075), die sich auf die Gestaltung von Arbeitsaufgaben/-tätigkeiten bezieht.

Arbeit kann neben positiven Folgen (Erhalt von Qualifikation, Entwicklung von Kompetenzen, soziale Bestätigung) auch negative Folgen kurzfristiger und auch langfristiger Art nach sich ziehen. Zu den kurzfristigen negativen Beanspruchungsfolgen gehören Ermüdung, Monotonie, herabgesetzte Wachsamkeit, Sättigung und Stress. Das Auftreten solcher Beanspruchungsfolgen hängt wesentlich von der Art der Gestaltung einer Tätigkeit ab. Diese Gestaltung kann wiederum aus externen Vorgaben aber auch aus eigenen Entscheidungen resultieren.

Auch Autofahren kann als eine Tätigkeit aufgefasst werden und ist ja teilweise auch wesentlicher Bestandteil von Arbeitstätigkeiten wie etwa bei Taxifahrern oder Vertretern. Dort ist es freilich meistens so, dass der Arbeitende gewissen Restriktionen unterliegt - dass er gezwungen ist, möglichst effektiv mit seiner Arbeitszeit umzugehen und den schnellsten Weg zu wählen.

Etwas anderes ist es allerdings, wenn man in seiner Freizeit mit dem Auto unterwegs ist. Hier hängt es im wesentlichen von einem selbst ab, ob dabei Stress und anderen Formen der Fehlbeanspruchung auftreten.

Schauen wir uns einmal die einzelnen kurzfristigen negativen Beanspruchungsfolgen und deren auslösende Bedingungen an:

Ermüdung ist eine natürliche Folge lang andauernder Anstrengung und an sich nicht problematisch, so lange man entsprechende Erholungspausen in seine Arbeit einbaut. Ermüdung kann sich einerseits auf körperliche Anstrengung aber auch auf eine Überlastung der Informationsverarbeitung beziehen, z.B. wenn andauernd optische und akustische Reize verarbeitet werden müssen. Ermüdung führt dabei zu einer herabgesetzten Aktivierung und zu einer ansteigenden Fehlerhäufigkeit. Nicht umsonst wird daher empfohlen (und ist es teilweise auch Vorschrift), nach etwa 2 Stunden Fahrzeit eine Pause einzulegen. Solche Pausen sind notwendig.

Monotonie ist ebenfalls ein Zustand, der zu einer herabgesetzten Aktivierung führt, jedoch besteht die Ursache hierbei nicht in dauernder Anstrengung, sondern in eintönigen sich wiederholenden Verrichtungen - beispielsweise, wenn man stundenlang nur auf der Autobahn unterwegs ist. Das Erleben von Monotonie wird nicht durch Erholungspausen beseitigt, sondern indem das Ausmaß an Abwechslung und neuen zu verarbeitenden Reizen erhöht wird.

Herabgesetzte Aufmerksamkeit ähnelt im Erscheinungsbild der Monotonie wie auch der Ermüdung, resultiert jedoch aus abwechslungsarmen Beobachtungstätigkeiten, d.h. wenn sehr selten auftretende Signale sehr selten wirkliche Aktivität erfordern - beispielsweise wenn man nachts auf einer wenig befahrenen Autobahn unterwegs ist. Dies lässt sich nicht durch Erholungspausen, sondern nur durch vermehrte Abwechslung und Notwendigkeit zur eigenen Aktivität vermeiden!

Sättigung ist eine Folge von wenig Abwechslung und mangelnder positiver Verstärkung - beispielsweise wenn man tagtäglich dieselbe Strecke zu fahren hat. Im Gegensatz zur Monotonie ist hierbei allerdings nicht die Aktivierung herabgesetzt, sondern es treten eher Gefühle von Langeweile, Ärger und Missmut bezogen auf die ausgeführte Tätigkeit auf. Auch hier geht es darum, für Abwechslung zu sorgen und dabei gezielt positive Erlebnisse einzubauen.

Stress ist nicht Gegenstand der oben aufgeführten DIN-Norm, soll an dieser Stelle aber trotzdem aufgeführt werden. Es gibt dazu eine Vielzahl von Konzepten, auf die ich jetzt mal nicht weiter eingehen möchte, sondern nur kurz charakterisieren will, dass Stress das Ergebnis von Überforderung durch zu anspruchsvolle Ziele ist. Stress resultiert v.a. aus zu hohen und möglicherweise widersprüchlichen Zielen, denen man sich subjektiv nicht gewachsen fühlt - beispielsweise, wenn man sich vornimmt, ein bestimmtes Reiseziel innerhalb einer bestimmten Zeit zu erreichen, was jedoch nicht zu schaffen ist, weil man mögliche Probleme wie Baustellen, Staus und langsam fahrende Verkehrsteilnehmer bei der Planung der Tour nicht berücksichtigt hat.


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Nachdem diese vier bzw. fünf kurzfristigen negativen Beanspruchungsfolgen charakterisiert sind, lassen sich relativ kurz folgende Hinweise ableiten:

1. Es ist wichtig, sich zunächst über seine Ziele klar zu werden und bei der Planung einer Reise mögliche Probleme zu berücksichtigen. Auch wenn man ein schnelles Auto hat, benötigt eine mehrere hundert Kilometer lange Tour eine gewisse Zeit. Baustellen, Staus und langsam fahrende PKWs und LKWs sind dabei durchaus vorhersehbare Probleme, die bei er Planung der Tour Berücksichtigung finden können - soll heißen, die Tour darf einfach nicht so geplant werden, als gäbe es das alles nicht

2. Es empfiehlt sich, bereits die Fahrt zum Urlaubsort selbst als Teil des Urlaubs anzusehen und entsprechende (Erfolgs-)Erlebnisse einzubauen. Dies können Zwischenstationen sein, an denen man etwas besichtigt, in einem See baden geht oder einfach so eine Pause einlegt. Des weiteren sollte konkret überlegt werden, was man den tun will, falls ein Stau über längere Zeit kein Fortkommen möglich macht.

3. Um Ermüdung und daraus resultierende Gefahren zu vermeiden, sind regelmäßige Erholungspausen notwendig!

4. Zur Vermeidung von Monotonie, herabgesetzter Aufmerksamkeit, Sättigung und Stress sind die eigene Fahrweise, die Art der Straße und die zugehörige Umgebung sowie die Gestaltung der "unmittelbaren Umgebung im Auto" ausschlaggebend.

5. Eine an den Verkehrsfluss angepasste Fahrweise erzeugt den wenigsten Stress. Den allerwenigsten Stress hätte man eigentlich dann, wenn man beständig auf der rechten Spur der Autobahn unterwegs wäre und sich am Tempo der LKWs orientieren würde. Den meisten Stress hat man dann, wenn man kein allzu leistungsfähiges Fahrzeug zur Verfügung hat und einerseits an den langsam fahrenden LKWs vorbei möchte, andererseits aber ständig auch drängelnde und schneller fahrende PKWs im Nacken hat.

6. Ein hohes Ausmaß an Monotonie, herabgesetzter Aufmerksamkeit und Sättigung resultiert daraus, dass man sich eintönigen Reizen aussetzt und immer wieder dieselbe Strecke fährt, womöglich noch bei Nacht. Umgekehrt können Monotonie und Sättigung reduziert werden, indem man anstelle der Autobahn unterschiedliche Strecken auf Landstraßen zurücklegt und dabei erlebnisorientierte Pausen einlegt.

7. Nicht umsonst gibt es ein Verbot, im Auto ohne Freisprecheinrichtung mit dem Handy zu telefonieren. Aber selbst das Telefonieren mit Freisprecheinrichtung kann zu einer stressbedingten Herabsetzung der Aufmerksamkeit für wichtige Signale im Straßenverkehr führen. Jegliche zusätzliche Aktivitäten im Auto können einerseits die Monotonie und Sättigung verringern, andererseits den Stress erhöhen.

8. Jeder sollte sich gut überlegen, ob er eine bestimmte Strecke allein oder mit einem oder mehreren Beifahrern zurücklegt und wen er als Beifahrer akzeptiert und wen nicht. Beifahrer können für Abwechslung aber auch für Stress sorgen. In ähnlicher Weise wie es bereits ein Verbot von Telefonieren mit dem Handy ohne Freisprecheinrichtung gibt, könnte auch über ein Verbot von nörgelnden und diskutierenden Beifahrern und Beifahrerinnen nachgedacht werden

9. Herabgesetzte Wachsamkeit, Monotonie, Sättigung und Stress können im Auto selbst auch durch die Auswahl der Musik beeinflusst werden. Klassik, Techno, Schlager, Volksmusik, Country, Rock oder auch Dokumentarbeiträge haben dabei eine ganz unterschiedliche Wirkung, auch individuell. Dementsprechend sollte auch immer eine gewisse Auswahl vorhanden sein.

10. Last but not least: Es kann immer unvorhergesehene Ereignisse - Unfälle, Unwetter usw. - geben, die ein rechtzeitiges Ankommen am Ziel verhindern. Es gibt allerdings Wichtigeres als die pünktliche Ankunft bei einem Geschäftspartner, am Urlaubsort, bei der Familie, bei der Geliebten usw. - nämlich die Gesundheit der eigenen Person, der Mitfahrenden und auch der sonstigen Verkehrsteilnehmer

Gute Fahrt!




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Bisher 1 Kommentar


1. Kommentar von Diane gepostet am 02.08.2007 / 02:45 Uhr:
Ich fahre nicht mit dem Auto in den Urlaub! Das wäre mir bei der Entfernung zu stressig *g*
Und wenn ich sonst "etwas" weiter weg fahre - mit dem Auto - dann bevorzuge ich Landstrasse ... Autobahn nur, wenn ich da rasen kann
Also Autobahnen mag ich nur zum sehr schnell Fahren. Leider ist das da nicht oft möglich bei dem vielen Verkehr oder Stau - aber dann ist es auch nicht monoton, finde ich, WENN es mal möglich ist
Ach so und das mit der Sättigung ... also als Taurus ist man einerseits auch ein Gewohnheits"tier" und fährt doch gern auch die selbe Strecke *grins* Das ist ganz und gar nicht langweilig, jedenfalls für einen Taurus! Solange er so schnell fahren kann wie er WILL jedenfalls - selbst eingebaute "Abwechslung" - denn die Geschwindigkeit sorgt für positive Erlebnisse *schnell_wegrenn* (bevor die aus flensburg oder so hier noch vorbeigucken ...
Ich glaube, jetzt ist endgültig Sommerloch


Anmerkung des Webmasters: Danke für Deinen Kommentar

Ich werde dann irgendwann noch mal einen differentialpsychologischen Beitrag unter Berücksichtigung des Tierkreiszeichens zu diesem Thema schreiben


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